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C 37 Passion
Peter Zdesar´s DIY Seite


von Peter Zdesar


Anno 1996,  ich erwarb damals gerade meinen dritten CD- Player, da geschah bei dessen Aufstellung merkwürdiges. Der Lieferant (Stöger von TonArt) wollte mir doch tatsächlich weismachen, mein neuer
Player (CEC TL2) wäre mit einem geheimnisvollen Lack behandelt, welcher die Klangqualität steigern soll.

Was nicht sein kann, darf auch nicht sein, deshalb konnte mich auch der Hörvergleich einer „gelackten“ und einer normalen CD nicht wirklich überzeugen. Als gelernter R/F und praktizierender Kommunikationstechniker konnte ich dennoch nicht widerstehen, der Player wurde zerlegt. Als das gute Ding offen war, mußte ich fast lachen, einige Bereiche und Bauteile waren mit ein paar Klecksern durchsichtigem Lack beschmiert.
Und das soll den Klang eines CD Players verbessern? Ziemlich unglaubwürdig das ganze. 

Ein Gespräch mit jener Firma (Steinmusic) wo ich die Bauteile für meinen Hybrid- Röhrenverstärker gekauft hatte, führte mich abermals auf den C37 Pfad. Da dieser Lack vom Geigenbauer und Akustikforscher Dieter Ennemoser aus meinem Heimatland Österreich erfunden wurde,  rief ich ihn kurzerhand an und nach einem längeren Telefonat bestellte ich bei Steinmusic meine ersten 10 ml C 37 Geigenlack. 

Mein Digital- Analog Wandler (Parasound DAC 1100) mußte als erstes Testobjekt herhalten, mit gemischten Gefühlen bestrich ich die Platinen. Nach drei Tagen Trocknungszeit war ich angenehm erstaunt, der Klang
hatte sich tatsächlich verbessert, ohne jeden Zweifel erheblich mehr von dem, was sonst jeder „Highender“
oft teuer erkauft.

Von nun an roch es in meiner Werkstätte nicht mehr nach Lötkolben, sondern ein angenehmer Duft nach
Harzen und Balsamterpentin erfüllte den Keller, nach und nach wurden alle klangrelevanten Dinge lackiert. 

Von den Effekten der Lackierungen motiviert, beschloss ich anlässlich  einer  Reise nach Innsbruck  Dieter Ennemoser zu besuchen, ich bekam auch gleich Audienz beim Erfinder persönlich. 
Seit jener Zeit, durch den freundlichen Mann aus Tirol unterstützt, darf ich ein wenig teilhaben an den faszinierenden Auswirkungen der Maßnahmen, die Dieter´s  Musikinstrumente aber auch Wiedergabegeräte
zu meinerseits nie für möglich gehaltenem Wohlklang verhelfen. 

Nachfolgend die wichtigsten Aktionen:
 
  
 

1. Digital – Analogwandler
Als erstes lackiert, gleich wieder traktiert. 

 


Streng nach Anweisung von D. E. wurde möglichst viel von den Materialien und und eigenartigen Geometrien die
auch in den Instrumenten eingesetzt werden eingebaut. Dazu mußten  alle Prints ausgebaut und modifiziert werden, besonders spannend war dann  das Wiedereinschalten. Glücklicherweise war nichts kaputt.
Abschließend bekam das holzverstrebte Grundchassis dann auch noch ein schönes gerundetes Holzgehäuse. 
An diesem Gehäuse versuchte ich das erste Mal eine Lackierung ähnlich der C37 Geigen. 12 Schichten C37 Lack
sauber und glänzend aufzutragen ist nicht so einfach, ich empfehle vorzügliche Pinsel, staubfreie Räume und viel
Geduld (Trocknungsphasen werden von mal zu mal länger, vor Auftragen der nächsten Schicht das Anschleifen nicht vergessen). 



Was bringt so ein tiefgreifender mechanischer Umbau?


Eine Behandlung von Elektronik scheint immer mehr Räumlichkeitseindruck und Klangfarbenreichtum zu bewirken, wohingegen durch Maßnahmen an Lautsprechermembranen
in erster Linie der Stimmen- und Instrumentenklang natürlicher klingt. 

 

2. Hybridverstärker aus Holger Steins Repertoire: 

 


Auch dieses Gerät konnte im direkten Vergleich mit Geräten aus Dieter´s Umfeld  nicht mehr so recht gefallen.
Ein Gehäusedeckel aus Fichtenholz sowie Innen und Außenlackierung waren der erste Schritt, viel mehr wollte ich an diesem Gerät, welches ich in aufwendiger Handarbeit im Jahr 1994 selbst hergestellt hatte, nicht verändern. 



3. CEC 37 Player

Dieses für meine Verhältnisse schon kostspielige Gerät schien teilweise so ganz und gar nicht den C37 Regeln
zu entsprechen. Ein erstaunliches Experiment bei Dieter in Flaurling, wo er zwei seiner Instrumente (Geige und Bratsche) auf den Player stellte, führte bei mir zum Entschluß: Ein Holzgehäuse muß her! Wegen der gewünschten Masse und Stabilität wählte ich für Chassisteil altes Ahorn, für die Deckel  wieder das leichter zu bearbeitende Fichtenholz.
Nach einem ganzen Monat Holzarbeit konnte der Umbau beginnen, erste Klangeindrücke waren  vielversprechend, deshalb wollte ich mir diesmal bei der Lackierung besonders viel Mühe geben. Schwer war die Zeit, als ich schlechter wie gewohnt weiter hören mußte, während alle neuen Teile immer wieder getrocknet und neu lackiert wurden.
Gut Ding braucht Weile, drei Monate später konnte ich einerseits „entdigitalisierten“ runden Klang genießen,
andererseits kann ich mir sicher sein, daß kein anderer auf der Welt einen derartigen Player besitzt.

 


4. C37 Lautsprecher




Seit einigen Jahren gibt es  schon patentierte Membranformen nach C37, im Jahr 1998 sind die Systeme aber so
weit gereift, dass der gesamte Lautsprecher im eigenen Bereich, größtenteils in Handarbeit hergestellt wird.
Einmal gehört kann man nur schwer mit sonst etwas zufrieden sein.
Natürlich kann man fertige Boxen bei C37 Sound Systems erwerben, doch meine Passion ist der Selbstbau und so wollte ich mich auch zu diesem Thema ein wenig selbst verwirklichen.  Objekt meiner Begierde war der brandneue und preisgünstige 25 Bronzekilo schwere 16 Zoll Lautsprecher mit überragendem Wirkungsgrad. Für den Bereich der höheren Töne des Hörspektrums hatte D.E. noch zwei alte Piezosysteme, aus einem gut abgelagerten alten Dachstuhlholz haute ich mit Holzstemmeisen ein Horn nach meinen Vorstellungen. Die Gehäuse fertigte ich aus Massivholz ohne jede Innendämpfung. Der Bau der Lautsprecher erforderte besonders viel Geduld, schließlich verging fast ein Jahr vom Bestellen der Lautsprecher bis zur Fertigstellung inkl. Lack. Für eine schöne Glanzoberfläche braucht es  4 –5 Schichten Klarlack, eine farbige Lackierung erschien mir zu aufwendig, da etwas anderes als Geigenlack selbstverständlich nicht in Frage kam. Besonders interessant ist die Tatsache, daß die ungelackte, sonst fertig geschliffene Box gleich einmal phantastisch gut klang, nach Klarlackfertigstellung die Höhen und Tiefen des Aushärtens jedoch ganz besonders stark  ausgeprägt wahrzunehmen waren. 

 

C37 engineering by D. Ennemoser
16 ich by Philipp Neuner / Markus Kuhnert
Horn and cabinet crafted by Peter Zdesar

- not for sale -

5. Hybridamp die zweite

 

 

C37 ist vergleichbar mit einem schmalen Kamm und es scheint, je mehr „Zähne“ man in ein System bringt,
desto besser. Auslöser für diese 100 Arbeitsstunden war ein Besuch in Zirl wo ich die neuen C37 Amps in
Verbindung mit den Hornlautsprechern hören durfte. Die Amps sind zum Großteil aus spezieller Bronzelegierung
und Holz gefertigt, die Bronzekühlrippen hatten es mir so angetan, daß ich die Jungs so lange nervte, bis sie mir
freiwillig zwei Stück verkauften. Der Einbau und erforderliche Umbau erwies sich als unerwartet aufwendig,
deshalb werde ich dieses Ding wohl jetzt nicht mehr so schnell bearbeiten, obwohl zum abgesetzten Trafoteil
wüsste ich noch einiges, vielleicht... 

 

6. C37 Recycling

Was geschieht mit Geräten die nicht mehr aktuell in die Kette passen, z.B. meine "alten, C37 veredelten
Mittel/Hochton Boxen?  Wär doch schade so gute Sachen wegzugeben, deshalb hab ich sie kurzerhand an das
Fernsehgerät angeschlossen - Fernsehen mit High End Audio - sehr empfehlenswert!

 

 


7. Eine neue Art von D/A Wandler


Schöne neue Sachen aus Holz sind die folgenden Projekte, da wäre einmal der C37 Digital zu Analog- Wandler
mit Röhren Ausgangsfilter:

 

 

8. RAM C37 - das neue Kraftwerk

Was ich dann noch brauchte war ein ordentlicher Motor, hier ein kleiner Blick unter die Motorhaube:




So sieht die neue Endstufe nun fertig aus:

 

 

9. VestaxC37 und Violinenständer

Der neueste T(r)ick, Mischpult mit Violinenständer, die Violintöne können über den Mikrofoneingang zur Musik
gekoppelt werden:

 

 

 

Und so sieht das dann "im Betrieb" aus:

 

Wie geht´s weiter? - Hoffentlich!

 

E-Mail an Peter Zdesar

 

 

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