Anno 1996, ich erwarb damals gerade
meinen dritten CD- Player, da geschah bei dessen Aufstellung merkwürdiges. Der
Lieferant (Stöger von TonArt) wollte mir doch tatsächlich weismachen, mein
neuer
Player (CEC TL2) wäre mit einem geheimnisvollen Lack behandelt, welcher
die Klangqualität steigern soll.
Was nicht sein kann, darf auch nicht sein,
deshalb konnte mich auch der Hörvergleich einer „gelackten“ und einer normalen CD nicht wirklich überzeugen.
Als gelernter R/F und praktizierender
Kommunikationstechniker konnte ich dennoch nicht widerstehen, der Player wurde
zerlegt. Als das gute Ding offen war, mußte ich fast lachen, einige Bereiche
und Bauteile waren mit ein paar Klecksern durchsichtigem Lack beschmiert.
Und das soll den Klang eines CD Players verbessern? Ziemlich unglaubwürdig das
ganze.
Ein Gespräch mit jener Firma (Steinmusic)
wo ich die Bauteile für meinen Hybrid- Röhrenverstärker gekauft hatte, führte
mich abermals auf den C37 Pfad. Da dieser Lack vom Geigenbauer und
Akustikforscher Dieter Ennemoser aus meinem Heimatland Österreich erfunden
wurde, rief ich ihn kurzerhand an und nach einem längeren Telefonat bestellte ich bei Steinmusic meine ersten 10 ml C 37 Geigenlack.
Mein Digital- Analog Wandler (Parasound
DAC 1100) mußte als erstes Testobjekt herhalten, mit gemischten Gefühlen bestrich ich die Platinen. Nach drei Tagen Trocknungszeit war ich angenehm
erstaunt, der Klang
hatte sich tatsächlich verbessert, ohne jeden Zweifel
erheblich mehr von dem, was sonst jeder „Highender“
oft teuer erkauft.
Von nun an roch es in meiner Werkstätte
nicht mehr nach Lötkolben, sondern ein angenehmer Duft nach
Harzen und
Balsamterpentin erfüllte den Keller, nach und nach wurden alle klangrelevanten
Dinge lackiert.
Von den Effekten der Lackierungen
motiviert, beschloss ich anlässlich einer Reise nach Innsbruck
Dieter Ennemoser zu besuchen, ich bekam auch gleich Audienz beim Erfinder persönlich.
Seit jener Zeit, durch den freundlichen Mann
aus Tirol unterstützt, darf ich ein wenig teilhaben an den faszinierenden Auswirkungen der Maßnahmen, die Dieter´s Musikinstrumente aber auch
Wiedergabegeräte
zu meinerseits nie für möglich gehaltenem Wohlklang
verhelfen.
Nachfolgend die wichtigsten Aktionen:
1. Digital –
Analogwandler
Als erstes lackiert, gleich wieder traktiert.
Streng
nach Anweisung von D. E. wurde möglichst viel von den Materialien und und
eigenartigen Geometrien die
auch in den Instrumenten eingesetzt werden
eingebaut. Dazu mußten alle Prints ausgebaut und modifiziert werden, besonders spannend war dann das Wiedereinschalten. Glücklicherweise war
nichts kaputt.
Abschließend bekam das holzverstrebte Grundchassis dann auch
noch ein schönes gerundetes Holzgehäuse.
An diesem Gehäuse versuchte ich das erste
Mal eine Lackierung ähnlich der C37 Geigen. 12 Schichten C37 Lack
sauber und glänzend
aufzutragen ist nicht so einfach, ich empfehle vorzügliche Pinsel, staubfreie Räume
und viel
Geduld (Trocknungsphasen werden von mal zu mal länger, vor Auftragen
der nächsten Schicht das Anschleifen nicht vergessen).
Was bringt so ein tiefgreifender
mechanischer Umbau?
Eine Behandlung von Elektronik scheint immer mehr Räumlichkeitseindruck
und Klangfarbenreichtum zu bewirken, wohingegen durch Maßnahmen an
Lautsprechermembranen
in erster Linie der Stimmen- und Instrumentenklang natürlicher
klingt.
2. Hybridverstärker aus Holger Steins Repertoire:
Auch
dieses Gerät konnte im direkten Vergleich mit Geräten aus Dieter´s Umfeld
nicht mehr so recht gefallen.
Ein Gehäusedeckel aus Fichtenholz sowie Innen und
Außenlackierung waren der erste Schritt, viel mehr wollte ich an diesem Gerät,
welches ich in aufwendiger Handarbeit im Jahr 1994 selbst hergestellt hatte,
nicht verändern.
3. CEC 37 Player
Dieses für meine Verhältnisse schon
kostspielige Gerät schien teilweise so ganz und gar nicht den C37 Regeln
zu
entsprechen. Ein erstaunliches Experiment bei Dieter in Flaurling, wo er zwei
seiner Instrumente (Geige und Bratsche) auf den Player stellte, führte bei mir
zum Entschluß: Ein Holzgehäuse muß her! Wegen der gewünschten Masse und Stabilität wählte ich für Chassisteil altes Ahorn, für die Deckel
wieder das leichter zu bearbeitende Fichtenholz.
Nach einem ganzen Monat
Holzarbeit konnte der Umbau beginnen, erste Klangeindrücke waren
vielversprechend, deshalb wollte ich mir diesmal bei der Lackierung besonders
viel Mühe geben. Schwer war die Zeit, als ich schlechter wie gewohnt weiter hören
mußte, während alle neuen Teile immer wieder getrocknet und neu lackiert
wurden.
Gut Ding braucht Weile, drei Monate später konnte ich einerseits
„entdigitalisierten“ runden Klang genießen,
andererseits kann ich mir
sicher sein, daß kein anderer auf der Welt einen derartigen Player besitzt.
4. C37 Lautsprecher
Seit einigen Jahren gibt es schon
patentierte Membranformen nach C37, im Jahr 1998 sind die Systeme aber so
weit
gereift, dass der gesamte Lautsprecher im eigenen Bereich, größtenteils in
Handarbeit hergestellt wird.
Einmal gehört kann man nur schwer mit sonst etwas
zufrieden sein.
Natürlich kann man fertige Boxen bei C37 Sound Systems
erwerben, doch meine Passion ist der Selbstbau und so wollte ich mich auch zu
diesem Thema ein wenig selbst verwirklichen. Objekt meiner Begierde war
der brandneue und preisgünstige 25 Bronzekilo schwere 16 Zoll Lautsprecher mit
überragendem Wirkungsgrad. Für den Bereich der höheren Töne des Hörspektrums
hatte D.E. noch zwei alte Piezosysteme, aus einem gut abgelagerten alten Dachstuhlholz haute ich mit Holzstemmeisen ein Horn nach meinen Vorstellungen.
Die Gehäuse fertigte ich aus Massivholz ohne jede Innendämpfung. Der Bau der
Lautsprecher erforderte besonders viel Geduld, schließlich verging fast ein
Jahr vom Bestellen der Lautsprecher bis zur Fertigstellung inkl. Lack. Für eine
schöne Glanzoberfläche braucht es 4 –5 Schichten Klarlack, eine
farbige Lackierung erschien mir zu aufwendig, da etwas anderes als Geigenlack selbstverständlich nicht in Frage kam. Besonders interessant ist die Tatsache,
daß die ungelackte, sonst fertig geschliffene Box gleich einmal phantastisch
gut klang, nach Klarlackfertigstellung die Höhen und Tiefen des Aushärtens jedoch ganz besonders stark ausgeprägt wahrzunehmen waren.
C37 engineering by D. Ennemoser
16 ich by Philipp Neuner / Markus Kuhnert
Horn and cabinet crafted by Peter Zdesar
- not for sale -
5. Hybridamp die
zweite
C37 ist vergleichbar mit einem schmalen
Kamm und es scheint, je mehr „Zähne“ man in ein System bringt,
desto
besser. Auslöser für diese 100 Arbeitsstunden war
ein Besuch in Zirl wo ich die neuen C37 Amps in
Verbindung mit den
Hornlautsprechern hören durfte. Die Amps sind zum Großteil aus spezieller
Bronzelegierung
und Holz gefertigt, die Bronzekühlrippen hatten es mir so
angetan, daß ich die Jungs so lange nervte, bis sie mir
freiwillig zwei Stück
verkauften. Der Einbau und erforderliche Umbau erwies sich als unerwartet
aufwendig,
deshalb werde ich dieses Ding wohl jetzt nicht mehr so schnell
bearbeiten, obwohl zum abgesetzten Trafoteil
wüsste ich noch einiges,
vielleicht...
6. C37 Recycling
Was geschieht mit Geräten die nicht mehr
aktuell in die Kette passen, z.B. meine "alten, C37 veredelten
Mittel/Hochton
Boxen? Wär doch schade so gute Sachen wegzugeben, deshalb hab ich sie
kurzerhand an das
Fernsehgerät angeschlossen - Fernsehen mit High End
Audio - sehr empfehlenswert!
7. Eine
neue Art von D/A Wandler
Schöne neue Sachen aus
Holz sind die folgenden Projekte, da wäre einmal der C37 Digital zu Analog-
Wandler
mit Röhren Ausgangsfilter:
8. RAM
C37 - das neue Kraftwerk
Was ich dann noch brauchte
war ein ordentlicher Motor, hier ein kleiner Blick unter die Motorhaube:
So sieht die neue Endstufe
nun fertig aus:
9.
VestaxC37 und Violinenständer
Der neueste T(r)ick,
Mischpult mit Violinenständer, die Violintöne können über den
Mikrofoneingang zur Musik
gekoppelt werden:
Und so sieht das dann
"im Betrieb" aus:
Wie geht´s weiter? - Hoffentlich!
E-Mail an Peter Zdesar